Als wir in das Phillipshaus hineinkamen, wo die Aufnahmen stattfinden sollten, fühlte ich mich wie eine Bauerntriene, die in die Großstadt gekommen war. Ich war ja so neu. Diese Nervosität war eine andere als die, die ich später mit ABBA spüren sollte. Da handelte es sich um Nerven, weil die Anforderungen so hoch geworden waren.
Auf der Treppe ins Studio hinunter hörte ich plötzlich, wie der Background zu meinen Liedern mit Sven-Olof Walldorfs Orchester aufgenommen wurde. Meine Lieder! Sie legten gerade die Streicher auf. Das Herz machte einen Satz. Welch ein Kick! Das war ein großer Augenblick in meinem Leben. Der Plattendirektor war völlig entzückt und alle waren sehr lieb und hilfreich. Aber sie hatten große Erwartungen und sagten, dass es nicht oft vorkam, dass Cupol auf zwei Singles mit einer neuen, unerfahrenen Sängerin setzte.
Das machte mich natürlich nicht ruhiger.
Sie meinten, dass ich wie eine neue Connie Francis klingen würde. Das war ja nicht verwunderlich. So viel, wie ich ihr gelauscht und sie vor dem Spiegel zu Hause gemimt hatte!
Als sie hörten, dass ich ihre Stimme auf meine eigene legen konnte, waren sie erstaunt. Aber die hätte ich rückwärts singen können, wenn sie gewollt hätten!
Direkt nach der Aufnahme fuhren Papa und ich nach Hause nach Jönköping und dort sang ich noch weiter mit dem Orchester.
Eines Morgens, als die Familie am Frühstückstisch saß, hörte ich plötzlich meine eigene Stimme im Radio. Ich nahm das Radio in die Arme und tanzte damit umher. Das vergesse ich nie! Wenn ich jetzt zurückschaue, ist die erste Zeit etwas von dem Schönsten, was ich in meinem ganzen Berufsleben erlebt habe. Auch verglichen mit allen ABBA-Erfolgen.

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